Problem-Bär Bruno – JJ1 und Spatzen mit Kanonen

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Der eingewanderte Bär Bruno – oder JJ 1 – ist tot. Erschossen von Jägern. Nachdem der Bär den speziell eingeflogenen Bärenfängern mehrmals entkommen war.

Bär Bruno Das Umweltministerium nannte JJ1 einen Risikobären.
Dagegen zeigte er normales Verhalten für einen Bären seiner Art.
Eigentlich egal. Bruno oder JJ 1 ist eine abstrakte Gefahr. Jeder das das leugnet, kann ja in der Gegend gern joggen und Pilze sammeln.

Warum er nun getötet werden musste, nachdem ihn die teuren Experten nicht erwischen konnten, verstehe ich aber nicht ganz. Man hätte dafür auf 30m an den Bären JJ1 heran gemusst. So haben Jäger den Bär aus 100m erschossen.
Also sind 30m zu gefährlich, um einen Bären zu betäuben und in ein halbwegs artgerechtes Gehege zu versetzen oder …? Diese Frage kann man wohl nicht sicher beantworten.

Der Hammer ist aber die ganze Posse um diese Geschichte. Die ARD bringt morgen sogar um 21.45 Uhr eine Sondersendung (Keine Gnade für Bruno). Seit Tagen ist Bruno Nachricht Nummer 1.

Hallo?

In Österreich könnte man dann die ersten 15 Meldungen der Nachrichten locker überspringen, da hier zahlreiche Bären in freier Wildbahn leben.
Ich find’s nur lächerlich, wie der Bär Bruno multimedial andauernd präsent war/ ist.
Gibt’s nichts wichtigeres? Wenn nicht, kann ich gleich auf RTL III News-Time (wohl gerade noch zielgruppengerechtes Englisch) schauen.

Wann wird wohl der nächste Bär seine natürliche Heimat in Bayern aufsuchen?

Robert Hartl
Robert Hartl
Im Blog schreibt Robert Hartl (über mich) über informative, nachdenkenswerte und kritische Gedanken. Und anderes Zeug.



6 Kommentare zu Problem-Bär Bruno – JJ1 und Spatzen mit Kanonen

Ich finde, man sollte die Art, mit der Bruno behandelt wurde – ernsthaft hinterfragen. Angeblich war Bruno der “Problembär” verliebt. Das meint zumindest Reiner Irrwitz, ein Journalist, auf seiner Seite.

Gravatar von Anne - via garvatar.org Anne
3. Juli 2006 um 15:53 Uhr | #1

Mail-Aktion: Vorsorgen. Nie wieder ein Bruno (-Desaster)!
(ab27.06.2006)

Wenn Behörden in Bayern es nicht schaffen, einen zugewanderten und vom Umweltminister ‘willkommen geheißenen’ Bären und die Bevölkerung in der betroffenen Region angemessen zu managen, wie sollten dann Regenwaldländer es jemals schaffen, ihre Wälder zu retten und langfristig zu erhalten? Wir erwarten mehr von den bayerischen Behörden.

Wir bitten alle LeserInnen, die Protestmail abzuschicken.

Gravatar von Melanie - via garvatar.org Melanie
3. Juli 2006 um 15:53 Uhr | #2

Bruno suchte eine Heimat und fand nur Killer ! Diese Regierung und diese Jäger gehören genauso entfernt wie Bruno entfernt wurde ! Ich hoffe das die Menschen endlich Aufwachen und Bruno bei der nächsten Wahl Rächen . Was kann diese Regierung schon ? Wehrlose Bären abschießen , ihre Diäten erhöhen da sie noch immer nicht genug bekommen , und dafür geben sie uns Steuererhöhungen , und jeder der seinen Arzt nicht bezahlen kann dem gehts wie Bruno !
Hätte sich mal jemand vor Abschußfreigabe mit den gewohnheiten der Bären beschäftigt könnte Bruno noch Leben !

Gravatar von Werner - via garvatar.org Werner
11. Juli 2006 um 15:55 Uhr | #3

Seid froh das der Bär weg ist, früher oder später hätte er auch einen Menschen gefressen.

Gravatar von Björn - via garvatar.org Björn
18. Juli 2006 um 15:56 Uhr | #4

Tagebuch von Bruno entdeckt!
Schade, dass Bruno so rücksichtslos und hinterrücks niedergestreckt wurde. Es ist wirklich nicht zu verstehen, wie man einen Bären wochenlag “jagen” kann um ihn mit einem Betäubungsgewehr zu treffen, ihn aber kurz nach Freigabe zum Abschuss ganz urplötzlich findet. Sehr seltsam.
Ich habe vor kurzem ein Buch über Bruno den Bären entdeckt. Heisst “Bruno alias JJ1” und ist quasi das Tagebuch von Bruno, das ein kleiner Hund gefunden hat. Amüsant und nachdenklich für uns Menschen geschrieben. Habs meiner Schwester geschenkt, die Bruno auch lieb gewonnen hatte. Gibts unter http://www.nicolai-verlag.de wen’s interessiert. Ich hoffe ja, dass das neue Bären-Management Programm die Bäören wieder in Ruhe lässt und wir nicht immer gleich in Endzeitstimmung verfallen, wenn ein wildes Tier bei uns auftaucht.

Gravatar von Albert - via garvatar.org Albert
20. Juli 2006 um 15:56 Uhr | #5

Weiß jemand, ob es Fotos oder Filmaufnahmen des Bären nach dessen Erschießung gibt und ob und wo vielleicht solche veröffentlicht wurden oder zugänglich sind? Oder Aufnahmen des Kadavers oder des Bärenfelles seitdem?

In der Süddeutschen Zeitung bzw auf sueddeutsche.de war am 26.06.2006 zu lesen:

“…in Richtung Großtiefental-Alm. Dort riss er ein Schaf und ließ sich nicht einmal von fotografierenden Wanderern stören, als er es verzehrte…”

Sind die Fotos dieser Wanderer bekannt oder veröffentlicht worden? Die SZ will davon erfahren haben und kann es eigentlich nur von den Wanderern selbst her haben, ein solches Foto hat sie aber nicht veröffentlicht, obwohl doch alle über den Fall berichtenden Medien, weltweit, großes Interesse daran gehabt haben müssen und wohl übliche Honorare gezahlt hätten.

Es wurden mehrmals Fotos “eines Bären” veröffentlicht. Man vergleiche den Bären oben in der SZ mit dem hier:
Paul Steixner: ‘Bayerische Info-Politik ist nicht nachvollziehbar’

Bilder, die aussehen wie aus nächster Nähe aufgenommen, angeblich jedesmal durch zufällige Passanten, ein Einfangen, auch durch Spezialisten, angeblich nicht möglich, kein Foto und keine Filmaufnahme nach dem Tod des Bären, das kann doch nicht sein…

Gravatar von Jürgen - via garvatar.org Jürgen
10. Juni 2007 um 15:58 Uhr | #6



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