Nespresso Creatista Uno von Sage im Test

Meine Erfahrungen

   Brain


Nespresso hat ihren Maschinenpark jüngst deutlich erweitert. Für Kaffee-Liebhaber, die auch guten Milchschaum wollen, gibt es die Creatista Uno sowie Creatista Plus in der so genannten Original-Reihe (nicht Vertuo-Reihe). Die Nespresso Creatista Uno von Sage habe ich einige Wochen ausführlich getestet (selbst gekauft, bezahlt und im Einsatz) und bin teilweise gar nicht begeistert – meine Erfahrungen helfen Dir hoffentlich bei der Auswahl.

Nespresso Creatista Uno von Sage im Test

Nespresso Creatista Uno von Sage im Test

Nespresso Creatista Uno

Damit Klarheit herrscht bei den vielen Kaffeemaschinen/ Kaffeeautomaten von Nespresso. Ich habe die Nespresso Creatista Uno Black Sesame (https://www.nespresso.com/de/de/order/machines/original/creatista-uno-black-sesame-kaffee-maschine) von Sage. Diese habe ich mir übrigens selbst aus freien Stücken gekauft und die steht auch aktuell (noch) in meiner Küche.
Im Gegensatz zur Creatista Plus gibt es kein digitales Auswahlfeld, sondern „nur“ schöne Buttons.
Aber auf https://www.nespresso.com/de/de/myaccount/addNewMachine kann man beispielsweise die Creatista Uno nicht registrieren, weil die einfach fehlt. Die Nespresso Creatista Plus wäre da. Ohne Worte.

Nespresso Creatista Uno Tasten

Nespresso Creatista Uno Tasten

Qualität

Auch wenn es ziemlich viel schwarzes Plastik ist, wirkt die Maschine insgesamt sehr solide und hochwertig. Auch die Mechanik sowie die Knöpfe machen inkl. der Beleuchtung einen guten Eindruck. Für den Preis aber auch zu erwarten.

Bedienung

Die Bedienung ist wirklich sehr einfach.
Links hat man die drei bekannten Kaffeemengen zur Auswahl. Nach erstem Klick schaltet sich die Maschine ein und ist nach wenigen Sekunden (ca. 3 bis 5 Sekunden in der Praxis) betriebsbereit.
Rechts kann man (nicht parallel zum Kaffee) Milch mit Wasserdampf aufschäumen. Dazu gleich mehr.

Nespresso Creatista Uno Bedienung

Nespresso Creatista Uno Bedienung

Kaffee

Im Gegensatz zu meinen vorigen Nespresso-Maschinen läuft jedenfalls bei mir der Kaffee auch mit original Nespresso-Kapseln nicht so schön und glatt in die Tasse. Es tropft vor allem zum Ende in die Tasse, was die ansonsten schöne Crema stört. Das war bei unseren früheren Nespresso-Maschinen allesamt besser, feiner.
Auch die Tasse schräg stellen oder versetzt platzieren, bringt keine wesentliche Besserung. Auch Trinkwasser aus Flaschen habe ich schon getestet, ebenfalls keine Besserung. Daher vermute ich, dass es auch bauartbedingt ist. Wenn ihr andere Erfahrungen habt, freue ich mich über Deinen Hinweis in den Kommentaren oder per E-Mail, denn das finde ich schon etwas schade, zumal Nespresso mit „Barista“ und „Kaffeekunst“ wirbt. Die Diskrepanz hierzu ist (zu) deutlich aus meiner Sicht.

Tasten programmieren, Kaffeemenge einstellen

Am meisten nervt mich, dass man die drei Tasten für die Kaffeemenge nicht ordentlich programmieren, einstellen kann.
Wie in der Anleitung steht, ist es tatsächlich – auch vom Support bestätigt – nur möglich, die jeweiligen Tasten in einer winzigen Spanne einzustellen. Wer sich das ausgedacht hat, will ich gar nicht wissen.
Folgende Volumina sind möglich:

  • Taste 1: Ristretto: mind. 25 ml – max. 30 ml
  • Taste 2: Espresso: mind. 30 ml – max. 70 ml
  • Taste 3: Lungo: mind. 70 ml – max 130 ml

Das bedeutet, dass man die kleine Taste max. bis 30 ml „programmieren“ kann, obwohl die Maschine theoretisch 130 ml (was auch immer noch lächerlich wenig ist) je Brühvorgang kann.
Die erste Taste ist damit komplett nutzlos für uns. Für 399 Euro Listenpreis muss ich den verantwortlichen Ingenieur hoffentlich nicht treffen, denn der hat seinen Job verfehlt.
Das führt nämlich dazu, dass man häufig vor der Maschine stehen bleiben muss, um nochmal nachzufüllen durch einen weiteren Druck auf eine der Tasten. Das ist dann in der Tat eine „neue Dimension für das Kaffee-Erlebnis“, hat dann mit Automat allerdings wenig zu tun und schadet laut Support auf Dauer unter Umständen auch der Pumpe.

Milchschaum

Ich habe mir die Nespresso Creatista Uno vor allem wegen des Milchaufschäumers gekauft, denn ein wirklich guter Cappuccino ist – wirklich gut. Wer einen wirklich guten Cappuccino schätzt, der kann keinen mittelmäßigen Cappuccino genießen. Der Milchschaum ist mit der Crema essenziell für einen guten Cappuccino. Soweit zum Anspruch.

Die Nespresso Creatista Uno verspricht Milchschaum von „perfekten Konsistenz und Ihrer bevorzugten Temperatur“.

Der Aufschäumer funktioniert endlich mit Wasserdampf und zerstört nicht wie bisher durch Quirlen die Milchbausteine, was dort häufig eher zu Bauschaum als zu feinem, cremigen Milchschaum führt.
Ich nehme es vorweg: der Milchschaum wird besser, aber perfekten Konsistenz geht anders, Nespresso.

Nespresso Creatista Uno Milchschaum

Nespresso Creatista Uno Milchschaum

Interessant ist, dass man nichts machen muss, außer das mitgelieferte Kännchen zu verwenden, damit der Temperaturfühler unter der Abstellfläche funktioniert. Dort sind auch minimale und maximale Füllmengen gekennzeichnet, was dennoch ein Überlaufen der heißen Milch nicht verhindert. Naja.
Für Drunterstellen, Knopf drücken und warten ist das Milchschaum-Ergebnis überraschend gut. Kein Schwenken, kein Bewegen, kein Fühlen. Dennoch ist die Temperatur selbst in niedrigster von 3 möglichen Stufen viel zu heiß und die Textur auch bei kleinster Schaumstufe nur teilweise optimal. D.h. man hat immer einen Teil der zu flüssig und einen Teil, der zu schaumig mit vielen Blasen ist. Dazwischen wäre der Milchschaum gut und sogar Latte-Art-tauglich. Aber von Barista etc. zu sprechen – eher vermessen. Auch die abgebildeten Latte-Art-Werke sind mit dieser Maschine meiner Erfahrung nach so nicht möglich.

Latte Art mit Nespresso

Latte Art mit Nespresso

Dabei habe ich schon fette, kalte Milch verwendet und so ziemlich alle Füllmengen und Varianten probiert. Wer da bessere Ergebnisse erreicht, bitte her mit der „Formel“!

Fazit meines Tests

Eine solide, große, schöne Maschine mit viel Plastik mit großem und endlich funktionalem Wassertank. Die Bedienung ist sehr einfach, der erste Kaffee ist nach wenigen Sekunden in der Tasse. Dazu ist die Maschine auch ausgesprochen leise.

Wer allerdings auf top Crema und feinen cremigen Milchschaum hofft, wird das mit der Nespresso Creatista Uno nur annähernd erreichen, aber nicht mehr.
Dazu ist der Auffangbehälter ziemlich klein und die Kapseln lagern im Restwasser, was häufigere Entleerung und Reinigung mit sich bringt.
Gut, aber ich hatte angesichts des Anspruchs, Marketings und Preises mehr erwartet.

Robert Hartl
Robert Hartl
Im Blog schreibt Robert Hartl (über mich) über informative, nachdenkenswerte und kritische Gedanken. Und anderes Zeug.



Kommentar schreiben zu Nespresso Creatista Uno von Sage im Test

Dein Kommentar

Du

Kommentare werden erst nach manueller Freischaltung sichtbar. Die übermittelten Daten werden entsprechend der Datenschutzerklärung zur Verarbeitung des Kommentars gespeichert.


Weitere Artikel